Anton Heřmann
Drehergehilfe. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.
Lebenslauf
Anton Heřmann wurde am 2.5.1904 in Möllersdorf (Niederösterreich) geboren. Er arbeitete als Drehergehilfe. 1918 schloss er sich der sozialistischen Arbeiterjugend an, 1922 trat er dem kommunistischen Jugendverband Österreich, 1939 der KPÖ bei. Er war in den Enzesfelder Metallwerken A. G. beschäftigt.
Widerstand, Verhaftung, Todesurteil
Am 7. 7. 1942 wurde Anton Heřmann verhaftet und am 11. 11. 1942 gemeinsam mit Karl Pansky, Josef Fleischmann, Leopold Hörbinger, Anton Heilegger und Franz Maier zum Tode verurteilt. Am 15.2.1943 wurde er im Landesgericht I in Wien hingerichtet.
Aus dem Urteil
„Im Frühjahr 1940 wurde Heřmann von Gaubmann aufgefordert, das Lit.-Material, das der Mitangeklagte Heilegger aus Wien brachte, zu übernehmen und es an einzelne Funktionäre weiterzugeben. Er erhielt von Heilegger vier Pakete mit 15 bis zu 50 Stücken der Flugschrift »Weg und Ziel«, darunter, wie er in der Hauptverhandlung angegeben hat, auch die Nummer 7 dieser Flugschrift, und gab sie an Gaubmann und nach dessen Verhaftung ein- oder zweimal durch Vermittlung der Frau Gottwald an Pansky weiter.“
Benennung einer Verkehrsfläche nach Anton Hermann, Gedenktafel
Eine Verkehrsfläche in Möllersdorf ist nach ihm benannt (Anton Hermann-Straße); sein Name steht auf einer Gedenktafel am Mahnmal für die Opfer beider Weltkriege in Traiskirchen.
Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien
Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.
Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof
In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.
Quellen und Bildnachweise
- Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
- Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
- Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
- Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung
Hauptwerke zur Gruppe 40
- Willi Weinert, „Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer“. Biografien der im Wiener Landesgericht hingerichteten WiderstandskämpferInnen gegen das NS-Regime. Ein Führer durch die Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof. 4. Auflage Wiener Stern Verlag 2017
- Lisl Rizy, Willi Weinert, „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“. Korrespondenzen österreichischer WiderstandskämpferInnen aus der Haft. 4 Bände. Wiener Stern Verlag 2016
Weiterführende Informationen
- DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
- Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
- Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
- DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
- Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
- Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
- Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
- Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964
Web-Hinweise
- www.sternverlag.at - Wiener Stern Verlag
- www.doew.at - Dokumentationsarchiv des österr. Widerstands
- www.kz-verband.at - KZ-Verband/VdA
- www.freiheitskämpfer.at - Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen
- www.oevp-kameradschaft.at - ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten
- www.nachkriegsjustiz.at - Zentrale österr. Forschungsstelle Nachkriegsjustiz
- www.archiv.wien.at - Wiener Stadt- und Landesarchiv
- www.friedhoefewien.at - Friedhöfe Wien